Bundesweite Promovierendenstudie veröffentlicht neue Ergebnisse im Datenportal
30.5.2022
Wie geht es Promovierenden in Deutschland?
Ab sofort stehen neue Ergebnisse der Promovierendenstudie Nacaps (National Academics Panel Study) online zur Verfügung. Unter nacaps-datenportal.de können, neben Auswertungen der Promovierendenbefragung 2019, nun auch die Ergebnisse der Befragung 2021 mit mehr als 10.000 Teilnehmenden an über 60 Hochschulen abgerufen werden. Das Portal bietet einen Überblick über die Promotionsbedingungen, Karriereabsichten und allgemeinen Lebensbedingungen Promovierender.
Berlin/Hannover, 30.05.2022. Wie gut fühlen sich Promovierende betreut? Wie viel Zeit können sie für die Arbeit an der Promotion aufwenden? Wie hat sich ihre Beschäftigungs- und Finanzierungssituation in den letzten Jahren verändert? Mit interaktiven Grafiken zu diesen und ähnlichen Themen bietet das Datenportal einen Überblick zur Lebens- und Arbeitsrealität Promovierender in Deutschland. Grundlage sind die Angaben von über 30.000 Promovierenden, die jeweils im Frühjahr 2019 und 2021 an den Befragungen der Längsschnittstudie Nacaps teilgenommen haben.
„Mit der Erweiterung des Datenportals um die Befragung 2021 gehen wir den ersten Schritt, um zukünftig auch Trends im Zeitverlauf abbilden zu können. Nun können die Nutzerinnen und Nutzer in den Dashboards wählen, welche Befragungen bzw. Promovierendenkohorten sie in ihre Auswertungen einbeziehen möchten. Auch inhaltlich haben wir punktuell Ergänzungen vorgenommen und weisen nun zum Beispiel auch den Anteil externer Promovierender aus“, kommentiert Antje Wegner, Ko-Projektleiterin von Nacaps.
„Mit den zweijährlichen Promovierendenbefragungen wird sich das Analysepotential in den nächsten Jahren enorm erhöhen. Aber auch jetzt lassen sich bereits spannende Veränderungen beobachten. Beispielsweise hat sich die ohnehin recht positive Einschätzung der Finanzierungssituation weiter verbessert, was unter anderem an einem wachsenden Anteil an Vollzeitstellen liegen dürfte. Auffällig ist aber auch, dass im Vergleich zur vorherigen Befragung die Unentschlossenheit über den Verbleib in der Wissenschaft weiter gewachsen ist“, ergänzt Kolja Briedis, Projektleiter von Nacaps.
Die Ergebnisse werden in dem Portal in Form von Indikatoren präsentiert. Diese sind in sieben Themenbereiche gruppiert:
- Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen
- Betreuungssituation
- Art und Struktur der Promotion
- Promotionsmotive und Promotionsverlauf
- Karrierewege und -perspektiven nach der Promotion
- Mobilität
- Lebenssituation / Persönlicher Hintergrund
Die Ergebnisse können wie bisher nach den Merkmalen Geschlecht, Migrationshintergrund, Bildungsherkunft, Elternschaft, Fächergruppe und Mitgliedschaft in einem strukturierten Programm differenziert betrachtet werden. Mit der erweiterten Datenbasis besteht nun zusätzlich die Möglichkeit, Ergebnisse nach Promovierendenjahrgängen bzw. nach dem Befragungszeitpunkt zu filtern. Die Anonymität der Befragungsteilnehmer*innen ist dabei stets gewährleistet.
Zu finden ist das Portal unter
Über Nacaps
Nacaps ist eine Längsschnittstudie über Promovierende und Promovierte des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW). Sie wird seit 2017 mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Die Studie untersucht seit 2019 mithilfe regelmäßiger Online-Befragungen die Promotionsbedingungen, Karriereabsichten und Karriereverläufe sowie die allgemeinen Lebensbedingungen Promovierender. Nacaps wird derzeit in Kooperation mit über 60 promotionsberechtigten Hochschulen durchgeführt.
In Zusammenarbeit mit den Partnerhochschulen werden im zweijährlichen Rhythmus neue Promovierendenkohorten erstmalig befragt und ihre weiteren Werdegänge anschließend in der Panelbefragung über einen Zeitraum von mehreren Jahren nachverfolgt. Im Jahr 2024 ist zusätzlich die bundesweite Befragung einer Promoviertenkohorte geplant.
Parallel zu den Ergebnissen, die im Datenportal präsentiert werden, führt das Nacaps-Projektteam vertiefte Auswertungen zu bestimmten Schwerpunktthemen durch, die in Form von wissenschaftlichen Artikeln und Fokus-Berichten erscheinen. Auch für den Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs 2021 (BuWiN) wurden die Daten genutzt. Das Forschungsdatenzentrum des DZHW stellt die Befragungsdaten außerdem interessierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern als anonymisiertes Scientific Use File zur Verfügung.
Weitere Informationen zur Studie unter