Umfrage: Jobzufriedenheit beim Absolvent(inn)enjahrgang 2009 sehr hoch
29.9.2016
Zur Publikation von Forum Hochschule 4/2016
Knapp drei Viertel der Absolvent(inn)en des Jahrgangs 2009 sind mit ihrer aktuellen beruflichen Situation zufrieden oder sehr zufrieden. Ein Viertel der Befragten war nach dem Studienabschluss bereits einmal für mindestens drei Monate im Ausland erwerbstätig. Befragt wurden rund 4.600 Absolvent(inn)en aller Fachrichtungen und verschiedener Hochschul- und Abschlussarten fünf Jahre nach dem Studienabschluss – die Ergebnisse sind bundesweit repräsentativ.
Hannover, den 29.09.2016: Weitestgehend zufrieden, kaum arbeitslos und größten-teils angemessen beschäftigt – das sind die wesentlichen Ergebnisse der neuen DZHW-Studie zum Verbleib von Hochschulabsolvent(inn)en des Jahrganges 2009, der fünf Jahre nach dem Abschluss befragt wurde. Außerdem haben viele während des Studiums oder danach Auslandserfahrungen gesammelt.
„Deutschland hat viel für gute Bildung getan und das zeigt sich auch am Arbeitsmarkt. Wer sein Studium absolviert, hat beste Berufschancen“, so Bundesbildungsministerin Prof. Johanna Wanka. „Die Steigerung der Auslandsmobilität deutscher Studierender ist ein Schlüssel für den erfolgreichen Übergang in das Berufsleben. Gemeinsam mit den Ländern streben wir mit der Internationalisierungsstrategie für die Hochschulen an, dass jeder zweite deutsche Hochschulabsolvent im Laufe seines Studiums Auslandserfahrung sammeln kann.“
Insgesamt war knapp die Hälfte der Absolvent(inn)en in ihrem Leben schon einmal für mindestens drei Monate im Ausland – hauptsächlich finden solche Auslandsaufenthalte während des Studiums statt. Doch auch rund ein Viertel der Befragten war nach dem Studienabschluss bereits längere Zeit im Ausland erwerbstätig. Die beiden Hauptgründe für die Erwerbstätigkeit im Ausland waren ein interessantes Angebot und eine Tätigkeit in einem internationalen Forschungszusammenhang. „Diese Auslandsmobilität bietet zusätzliche persönliche und berufliche Erfahrungen und fördert die Karriere“, so die Ministerin.
Die konkrete berufliche Situation der Absolvent(inn)en hängt sehr stark vom Studienfach und vom erworbenen Abschluss ab. Absolvent(inn)en mit einem traditionellen Abschluss (Diplom, Magister, Staatsexamen) sind zumeist sehr schnell in Erwerbstätigkeiten übergegangen. Fünf Jahre nach dem Studienabschluss sind zwei (FH) bzw. drei Prozent (Uni) von ihnen arbeitslos. Gründe für eine Nichterwerbstätigkeit sind häufig noch laufende Promotionen oder Erwerbsunterbrechungen aufgrund von Familienphasen. Zum Befragungszeitpunkt sind Absolvent(inn)en mit einem traditionellen Abschluss nur selten inadäquat beschäftigt (8 Prozent FH, 7 Prozent Uni). Inklusive fixer Zulagen liegt das Bruttojahreseinkommen von Vollzeiterwerbstätigen bei 53.350 Euro (FH) bzw. 47.000 Euro (Uni). Diese Mittelwerte verdecken jedoch große Unterschiede zwischen den Fachrichtungen. So verdienen Sozialarbeiter(innen) mit Fachhochschuldiplom im Schnitt rund 40.300 Euro, Mathematiker(innen) oder Mediziner(innen) erzielen dagegen Einkommen von über 65.000 Euro.
Für Bachelorabsolvent(inn)en steht nach dem ersten Abschluss zunächst die Entscheidung an, ob sie noch einen Masterabschluss machen oder direkt ins Erwerbsleben einstiegen. 62 Prozent der FH- und 85 Prozent der Universitätsbachelors nehmen ein Masterstudium auf. Bachelorabsolvent(inn)en, die direkt erwerbstätig werden, sind fünf Jahre nach dem Erstabschluss ebenfalls selten arbeitslos (2 Prozent) und mehrheitlich erwerbstätig. Auch sind sie zumeist in Familienphasen, sofern sie nicht erwerbstätig sind. Allerdings ist der Anteil an inadäquat Beschäftigten etwas höher (16 Prozent FH, 24 Prozent Uni) als unter Absolvent(inn)en traditioneller Abschlüsse. Besonders hoch sind diese Anteile in wirtschafts- und geisteswissenschaftlichen Fächern. In den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) liegen sie dagegen deutlich darunter. Bachelorabsolvent(inn)en ohne einen zusätzlichen Masterabschluss erzielen fünf Jahre nach dem Abschluss inklusive Zulagen ein Bruttojahreseinkommen von 51.300 Euro (FH) bzw. 43.100 Euro (Uni). Auch hier variieren die Einkommen stark zwischen den Fachrichtungen – deswegen gibt es auch so deutliche Unterschiede zwischen den Gesamtwerten von Universitäten und Fachhochschulen.
Bachelorabsolvent(inn)en, die zunächst noch ein Masterstudium absolvieren, stehen fünf Jahre nach dem Erstabschluss noch nicht so lange im Berufsleben wie ihre Kommiliton(inn)en, die unmittelbar nach dem Bachelorabschluss erwerbstätig werden. Dennoch sind auch von ihnen ebenfalls nur sehr wenige arbeitslos (1 Prozent FH, 3 Prozent Uni). Allerdings ist der Grund für eine Nichterwerbstätigkeit in dieser Gruppe nur selten eine familienbedingte Erwerbsunterbrechung. Viele der Befragten befinden sich beispielsweise noch in der Promotionsphase. Inadäquate Beschäftigung ist unter Masterabsolvent(inn)en eher selten. Die Jahresbruttoeinkommen inklusive Zulagen liegen bei 51.900 Euro (FH) bzw. 48.350 Euro (Uni). Zwar verdienen sie damit teilweise etwas weniger als Absolvent(inn)en traditioneller Abschlüsse, allerdings verfügten sie zum Befragungszeitpunkt auch über rund zwei Jahre weniger Berufserfahrung. In weiterführenden Analysen konnte nachgewiesen werden, dass die Dauer der Berufserfahrung ein wesentlicher Grund für die Einkommensunterschiede ist.
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