100 Paten für Berlin – Studierende engagieren sich für Kinder
19.6.2013
Die Berliner Kinderwelt soll bunter werden. Die Idee: Kinderpatenschaften. Dafür engagieren sich Studentinnen und Studenten von drei Berliner Hochschulen mit einer eigenen Onlineplattform. Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft verleiht der studentischen Kampagne „100 Paten für Berlin“ die Hochschulperle des Monats Juni.
Sie ist zwölf Jahre alt und will Klavier spielen lernen. Er ist zehn Jahre alt und war noch nie im Kino. Viele Kinder wachsen in Berlin auf, ohne ihre Potenziale auch nur annähernd ausschöpfen zu können. Dies kann sehr vielschichtige Ursachen haben: zum Beispiel Sprachprobleme oder die Eltern haben kein Geld oder keine Zeit. Doch es gibt einen sehr einfachen und effektiven Weg, einem Kind direkt den Zugang zu anderen Perspektiven, zu einem anderen, bunteren Berlin zu gewähren: eine Kinderpatenschaft. Dabei geht es nicht immer um Hausaufgabenhilfe für die Schule, sondern um gemeinsames Erkunden der Stadt oder die Entdeckung von Talenten, um ein Stück Autonomie und Alltagsveränderung.
Patenschaften können Kindern mit besonderem Förderbedarf helfen. Das haben sich die Teilnehmer eines Projektseminars zum Online-Campaigning an der TU Berlin gedacht und die Kampagne „100 Paten für Berlin“ ins Leben gerufen. Mit einer eigenen Onlineplattform unterstützen die Studenten der TU Berlin, FU Berlin und der Universität der Künste Berlin das Netzwerk Berliner Kinderpatenschaften bei der Suche nach dem passenden Paten. Das Ziel: Hundert engagierte Berlinerinnen und Berliner finden, die eine Patenschaft für ein förderbedürftiges Kind übernehmen. Der Stifterverband lobt die vorbildliche Verbindung von selbstorganisierter Lehre und sozialem Engagement und zeichnet das Projekt jetzt mit der Hochschulperle des Monats Juni aus.
Auf ihrer Website www.100-paten-fuer-berlin.de informieren die Studierenden allgemein über das Thema Kinderpatenschaften, stellen Patenvereine vor und erzählen konkrete Erfolgsgeschichten von Paten-Tandems. Interessierte können sich direkt über ein Formular auf der Website anmelden und werden dann an passende Patenschafts-Vereine weitervermittelt. Paten werden in einem Workshop auf ihre Aufgabe vorbereitet, während der Patenschaft steht ein Ansprechpartner des jeweiligen Vereins zur Verfügung. Auch Fortbildungen und Treffen mit anderen Tandems sind möglich. Zusätzlich versucht die Gruppe durch eine Facebook-Kampagnenseite, Flyer, Aufkleber, Pressearbeit und weitere Aktionen auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen. Die Kampagne läuft seit Januar 2013. Bis jetzt konnten schon 50 Paten für Berlin gefunden werden.
Der Stifterverband stellt jeden Monat eine Hochschulperle vor: Das sind innovative, beispielhafte Projekte, die in einer Hochschule realisiert werden – und andere Hochschulen zum Nachmachen anregen können. (ks)
Quellen: „100 Paten für Berlin“, Stifterverband
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