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Predatory Publishing Practices: Papiertiger oder tatsächliche Bedrohung durch Bewertungssysteme?

Projektbeginn: 01.09.2024 - Projektende: 31.08.2028

Die jüngste Umstellung der Bewertungssysteme auf vielfältigere Qualitätskriterien hat die Sichtbarkeit nicht-exzellenter Forschung erhöht und unterstüzt Befürchtungen um Auswirkungen von Predatory Publishing auf das Wissenschaftssystem. Diese Befürchtungen sind bisher nicht ausreichend empirisch untermauert, da die komplexen geopolitischen Beziehungen, die Motivationen der Forschenden und die Zentrum-Peripherie-Struktur des wissenschaftlichen Publikationssystem in der Debatte zu wenig Beachtung finden. Daher schlagen wir einen Multimethodenansatz zur Beantwortung von drei Fragen vor: i) wie haben sich Publikationspraktiken in verschiedenen nationalen Kontexten entwickelt, ii) wie definieren akademische Gemeinschaften fragwürdige Publikationspraktiken (PPPs) und wie reagieren sie darauf, und iii) wie beeinflussen Evaluationssysteme (P)PPs? Unser Ziel ist es, die Beziehung zwischen Evaluationssystemen und fragwürdigen Publikationspraktiken zu klären, wobei wir den Einfluss des kulturellen Kontexts auf die Ausübung und problematisierende Bezeichnung (labelling) solcher Praktiken berücksichtigen. Unser Ansatz kombiniert einen systematic review, quantitative und bibliometrische Methoden, um (sich ändernde) Publikationspraktiken in Verbindung mit Evaluationssystemen zu identifizieren, mit qualitativen Methoden, um die motivierenden Faktoren hinter diesen Praktiken in sechs verschiedenen nationalen Systemen aufzudecken: Deutschland, Polen, Portugal, Nigeria, Indien und Brasilien. Internationaler Vergleich und Methodenmix sollen robustere kausale Rückschlüsse ermöglichen, die u.a. für die zukünftige Gestaltung von Evaluationssystemen von Bedeutung sein können.

Dieses Projekt ist eine Zusammenarbeit mit:

Ansprechperson

Dimity Stephen
Dr. Dimity Stephen 030 2064177-26

Gefördert von

VolkswagenStiftung