Am 29. Juni 2016 unterzeichneten die Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst (SMWK), der Vorsitzende des Hauptpersonalrats beim SMWK und die Rektor*innen der sächsischen Hochschulen den „Rahmenkodex über den Umgang mit befristeter Beschäftigung und die Förderung von Karriereperspektiven an den Hochschulen im Freistaat Sachsen“. Eine wesentliche Zielsetzung war es, im internationalen Wettbewerb um hochqualifiziertes Personal die Attraktivität der sächsischen Hochschulen insbesondere auch für Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler zu steigern. Hierzu sollten die Beschäftigungsbedingungen und Karrierewege transparenter und planbarer ausgestaltet werden. In diesem Kontext wurden durch den Rahmenkodex Eckpunkte für die Beschäftigung in verschiedenen Personalkategorien vereinbart, etwa zu Vertragslaufzeiten, Arbeitsaufgaben und Aspekten der Personalentwicklung.
Das SMWK hat das DZHW beauftragt, in enger Zusammenarbeit mit dem Ministerium, den sächsischen Hochschulen, dem Hauptpersonalrat und den Personalräten innerhalb der Hochschulen eine Evaluation des Rahmenkodex zu realisieren. Dabei wurden die Art und Weise der Anwendung des Rahmenkodex, der Stand seiner Umsetzung in den Hochschulen sowie die damit verbundenen intendierten und ggf. nicht intendierten Effekte untersucht. Hierzu wurde nicht nur der Ist-Zustand hinsichtlich der Beschäftigungsbedingungen und Möglichkeiten der Karriereplanung erfasst, sondern zudem mögliche Umsetzungshürden und Regelungslücken identifiziert sowie Ideen zu ihrer Handhabung und Verbesserungsvorschläge aus Sicht der Beteiligten an den Hochschulen aufgenommen. Die hierdurch gewonnenen Erkenntnisse dienten als Basis für die Formulierung von Ansätzen für eine mögliche Optimierung und Weiterentwicklung des Rahmenkodex.
Methodisch wurden relevante Unterlagen der Hochschulen zur Umsetzung und Unterstützung des Rahmenkodex, insbesondere Vereinbarungen mit den Personalräten und Personalentwicklungskonzepte, sowie vorhandene Daten zu befristeten Beschäftigungsverhältnissen analysiert. Sodann wurden im Rahmen einer großen Online-Befragung alle befristet Beschäftigten eingeladen, ihren Erfahrungen mit der Umsetzung des Rahmenkodex darzustellen. Die Angaben wurden zur beruflichen Position in Beziehung gesetzt und die weitere Karriereplanung beleuchtet. Als viertes Element wurden 27 leitfadengestützte qualitative Interviews mit allen Hochschulleitungen, mit Personalräten, Professor*innen, wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeiter*innen sowie Hilfskräften realisiert.
Zu den Ergebnissen wurden ein ausführlicher Abschlussbericht und eine separate Kurzfassung erstellt und mit Akteurinnen und Akteuren vor Ort diskutiert.