Das wissenschaftliche Publikationssystem wird von großen kommerziellen Verlagen dominiert, die den größten Teil der wissenschaftlichen Forschung veröffentlichen. Kleine Verlage spielen jedoch eine wichtige Rolle in der wissenschaftlichen Kommunikation, da sie wichtige Kommunikationskanäle insbesondere für Disziplinen und Wissenschaftler mit spezifischen regionalen, kulturellen, sprachlichen oder thematischen Schwerpunkten bieten. Diese von Kleinverlagen ermöglichte Bibliodiversität ist von entscheidender Bedeutung für die Vielfältigkeit des akademischen Diskurses, da sie eine Beteiligung verschiedener Akteure mit unterschiedlichen Perspektiven ermöglicht und somit den wissenschaftlichen Fortschritt fördert. Das wissenschaftliche Publikationssystem hat in den letzten Jahren begonnen, sich auf einen offenen Zugang zu Publikationen zuzubewegen. Kleine Verlage stehen bei diesem Übergang in Bezug auf Innovation und Verbreitung vor besonderen Herausforderungen.
Die Task & Finish Group "Small Publishers and the Transition to Open Access" des Knowledge Exchange, beraten und unterstützt vom Knowledge Exchange Office, hat diese Studie in Auftrag gegeben, um die Landschaft kleiner Zeitschriftenverlage in sechs europäischen Ländern im Kontext des Übergangs zu Open Access zu verstehen. Diese empirische Untersuchung nutzt ein breites Spektrum bibliografischer Datenquellen, um die Anzahl und Merkmale kleiner Zeitschriftenverlage zu untersuchen und diejenigen Verlage zu vergleichen, die den Übergang zu Open Access vollzogen haben bzw. nicht vollzogen haben. Die Studie unterstützt die T&F-Gruppe dabei, den Akteuren im wissenschaftlichen Publikationssystem evidenzbasierte Empfehlungen zu geben, um die von kleinen Verlagen angebotene bibliografische Vielfalt während des Übergangs zu Open Access zu erhalten.