Menü

Wege, Räume und Netzwerke: Zur Interaktion physischer, virtueller und kognitiver Mobilität in der Wissensproduktion (InterMo)

Projektbeginn: 01.01.2022 - Projektende: 31.12.2024

Das Wissenschaftssystem befindet sich durch die voranschreitende Digitalisierung sowie durch zunehmende grenz- und fachübergreifende Kooperationen im Wandel. Ein Trend zu Team-Science – einer arbeitsteiligen, netzwerkartigen und zunehmend interdisziplinären Form der Wissensproduktion - erfordert neue Kooperationsfähigkeiten. Auf der anderen Seite bieten digitale Technologien Wissenschaftler*innen die Möglichkeit, in beschleunigter Form Ergebnisse zu teilen, zu kommunizieren oder zu prüfen und über diese Tätigkeiten mit anderen Wissenschaftler*innen in Kontakt zu treten.

Dadurch entstehen neue Praktiken, die auch die Formen der Mobilität von Wissenschaftler*innen verändern. Diese Veränderung hat durch die Corona-Pandemie, die das physische Reisen stark einschränkt, weiter an Dynamik gewonnen. Vor diesem Hintergrund ist eine Neubewertung und Reflexion des Phänomens wissenschaftlicher Mobilität notwendig. Unter den sich wandelnden Bedingungen kann wissenschaftliche Mobilität nicht mehr ausschließlich als physischer Ortswechsel von Individuen verstanden werden. Eine besondere Rolle spielt dabei das Konzept der kognitiven Mobilität von Wissenschaft, das heißt der Themenwechsel von Wissenschaftler*innen über die Zeit. Unklar ist, in welcher Art und Weise derartige Themenwechsel durch Formen physischer Mobilität verändert, d.h. begünstigt oder behindert bzw. durch virtuelle (d.h. durch digitale Technologien vermittelte) Mobilität unterstützt oder irritiert werden.

Ziel des Projekts ist es, das im Wandel begriffene Konzept der Mobilität von Wissenschaftler*innen zu hinterfragen und vor dem Hintergrund des digitalen Wandels neu zu definieren. Es soll thematisieren, wie verschiedene Formen von Mobilität miteinander zusammenhängen und wie bestimmte Mobilitätsformen mit verschiedenen Mustern der Wissensproduktion korrelieren.

Das Projekt ist durch einen breiten methodischen Zugang gekennzeichnet, der einen neuen bibliometrischen Ansatz zur Erfassung des Zusammenhangs von physischer und kognitiver Mobilität mit Elementen qualitativer Forschung und standardisierten Befragungen kombiniert. Ziel des Projekts ist es zudem, aus einem veränderten Verständnis wissenschaftlicher Mobilität heraus, Impulse für die Gestaltung von Förderprogrammen zu generieren.

Mehr erfahren Weniger anzeigen
Publikationen

Ordering the past, envisioning future(s): how review articles in synthetic biology make use of heterogeneous expectations.

Blümel, C. (2023). Ordering the past, envisioning future(s): how review articles in synthetic biology make use of heterogeneous expectations. Futures (online first). https://doi.org/10.1016/j.futures.2023.103302
Abstract

This article deals with expectation dynamics in the field of synthetic biology. The article draws on scholarly review articles as the main material, complemented by expert interviews conducted with scholars from the field. The aim is to explore how expectations change over time and how they are used to justify and move the field. Drawing from conceptual advances of the sociology of expectations, I show how expectations are increasingly linked at different levels (the landscape, sector, and niche level) and how they support and justify the field among different audiences.

Vorträge

Researcher mobility and individual research agendas.

Donner, P., & Blümel, C. (2024, September). Researcher mobility and individual research agendas. Vortrag auf der Konferenz 28th International Conference on Science, Technology and Innovation Indicators 2024 (STI), Berlin.
Abstract

This study investigates whether researchers whose published research record is more thematically broad —covering more, and more semantically distant, topics— are also characterized by specific patterns in their mobility between research organizations and countries. We study a large sample of productive authors in STEM fields who have been active in Germany. Our results show that specific types of international mobility go together with slightly elevated epistemic breadth. Some disciplines, such as geosciences and astronomy, are comprised of researchers with low average epistemic breadth, while others, primarily computer science subfields, have many high-epistemic breadth researchers.

Anfeindungen gegen Forschende: Eine Gefahr für die Wissenschaftsfreiheit?

Blümel, C. (2024, Mai). Anfeindungen gegen Forschende: Eine Gefahr für die Wissenschaftsfreiheit? Vortrag auf dem Symposium Wissenschaftsfreiheit unter Druck?, Wissenschaft im Dialog, Potsdam.

Merton‘s thesis and global research cultures: Results from a global survey about research conditions.

Blümel, C. (2024, März). Merton‘s thesis and global research cultures: Results from a global survey about research conditions. Vortrag auf der Tagung The System of Science and Democratic and Authoritarian Social Structures in the Twenty-First Century, Max-Planck Institute for the History of Science, Berlin.

Wissenschaftliche Mobilität im Wandel: Digitalisierung und Geopolitik als Herausforderungen für die Gestaltung wissenschaftlicher Kooperationen.

Blümel, C., Donner, P., & Schwichtenberg, N. (2024, Februar). Wissenschaftliche Mobilität im Wandel: Digitalisierung und Geopolitik als Herausforderungen für die Gestaltung wissenschaftlicher Kooperationen. Vortrag im Rahmen der DAAD Wissenschaftswerkstatt, DAAD, Bonn.
Abstract

Wissenschaftliche Mobilität steht vor großen technologischen, sozialen und geopolitischen Herausforderungen. Zum einen haben sich durch die Digitalisierung neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit entwickelt. Wissenschaftler*innen können leichter über digitale Plattformen in Kontakt treten, Daten austauschen oder Projekte anbahnen. Dieser Trend hat durch die Corona-Pandemie, die das physische Reisen stark eingeschränkt hat, an Dynamik gewonnen. Zum anderen beeinflussen geopolitische Spannungen und Konflikte den grenzüberschreitenden Austausch und die Zusammenarbeit. Wie lässt sich unter diesen Bedingungen die Einbindung in internationale Wissenschaftsnetzwerke gewährleisten?

Towards a validated bibliometric measure of topic mobility in science. A knowledge space approach.

Donner, P. (2023, November). Towards a validated bibliometric measure of topic mobility in science. A knowledge space approach. Vortrag auf dem Kolloquium zu Themen der Hochschulforschung, INCHER, Universität Kassel, Kassel.

Diversity of regional research cultures in the global science system.

Blümel, C. (2023, Oktober). Moderation der Podiumsdiskussion Diversity of regional research cultures in the global science system auf der Konferenz The Future of Higher Education and Science - A Turn of the Times?, Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW), Berlin, Deutschland.

Geopolitik und die Gestaltung von Kooperationen in Wissenschaft und Hochschule.

Blümel, C. (2023, Oktober). Geopolitik und die Gestaltung von Kooperationen in Wissenschaft und Hochschule. Vortrag auf der Konferenz The Future of Higher Education and Science - A Turn of the Times?, Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW), Hannover, Deutschland.
Abstract

Geopolitische Spannungen haben zunehmend Auswirkungen auf die Wissenschaft und den wissenschaftlichen Austausch. Das Verhältnis zwischen Staat und Wissenschaft wird in vielen Ländern unterschiedlich verstanden; eine gesetzlich verbriefte Wissenschaftsfreiheit wie in Deutschland existiert nicht überall. Dennoch agieren auch autoritär geführte Regime, in denen Eingriffe in die Wissenschaftsfreiheit beobachtet werden, wissenschaftlich sehr erfolgreich. Die Frage, die sich daraus ergibt und die vor dem Hintergrund des Angriffskriegs in der Ukraine dringlich diskutiert wird, ist: wie gestalten wir wissenschaftliche Kooperationen und wissenschaftlichen Austausch neu?

Cognitive Mobility in the Sciences: Social, Technological and Cultural Dynamics.

Blümel, C., & Grüttner, M. (2022, November). Workshop Cognitive Mobility in the Sciences: Social, Technological and Cultural Dynamics, DZHW, Hannover.

Can Researchers' Cognitive Mobility be Measured with Scientific Document Embeddings? A Work in Progress Report.

Donner, P. (2022, November). Can Researchers' Cognitive Mobility be Measured with Scientific Document Embeddings? A Work in Progress Report. Vortrag auf dem Workshop Cognitive Mobility in the Sciences: Social, Technological and Cultural Dynamics, DZHW.

The study of cognitive mobility and its interrelation with physical and virtual mobility.

Blümel, C. (2022, November). The study of cognitive mobility and its interrelation with physical and virtual mobility. Impulsvortrag auf dem Workshop Cognitive Mobility in the Sciences: Social, Technological and Cultural Dynamics, Clemens Blümel und Michael Grüttner, DZHW.
Tagungen

Cognitive Mobility in the Sciences: Social, Technological and Cultural Dynamics.

Blümel, C., & Grüttner, M. (2022, November). Workshop Cognitive Mobility in the Sciences: Social, Technological and Cultural Dynamics, DZHW, Hannover.

Grenzen und Chancen der Offenheit? Was Technologiesouveränität und Geopolitik für Innovation in Forschung und Technologie bedeuten.

Blümel, C., Kessler, M. S., & Skupien, S. (2022). Symposium Grenzen und Chancen der Offenheit? Was Technologiesouveränität und Geopolitik für Innovation in Forschung und Technologie bedeuten im Rahmen der Veranstaltung Grenzen und Chancen der Offenheit, Stifterverband e.V., Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW), Berlin University Alliance, Center for Open and responsible Research (CORe), Berlin.
Abstract

Diese vom Stifterverband, dem Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung und dem Center for Open and Responsible Research der Berlin University Alliance organisierte Veranstaltung hat sich damit beschäftigt, was das Streben nach Technologiesouveränität für Offenheit in Forschung und Technologie bedeuten, welche Grenzen der Offenheit es gibt und wie fördernde Rahmenbedingungen produktiv gestaltet werden können. Vertreterinnen und Vertreter aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Industrie diskutierten, welche Herausforderungen geopolitische Spannungen für Forschung und Technologie bereithalten und wie sie gegebenenfalls Innovationspotenziale einschränken können.

Ansprechperson

Clemens Blümel
Clemens Blümel 030 2064177-31

Projektmitarbeit

Paul Donner Gregor Fabian Dr. Nicolai Netz Nathalie Schwichtenberg Dr. Stephan Stahlschmidt

Gefördert von

Bundesministerium für Bildung und Forschung