Forscher sind Träger von Wissen, die über spezifische Fähigkeiten und Talente verfügen. Entsprechend treibt die internationale Wissenschaftlermobilität die globale Innovationsfähigkeit und das Wirtschaftswachstum voran. Die Mobilität des akademischen Humankapitals kann sowohl dem Entsende- als auch dem Aufnahmeland zugutekommen und wird daher von verschiedenen nationalen Institutionen wie dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) unterstützt, in Berichten wie Wissenschaft Weltoffen beobachtet und ist ein substantieller Teilbereich der Wissenschaftsforschung.
Die Identifizierung und Messung internationaler Mobilität ist jedoch eine Herausforderung, da Mobilität mit unterschiedlichen Datenquellen gemessen und auf unterschiedliche Weise operationalisiert werden kann. Zu den Datenquellen, die üblicherweise zur Bewertung der Mobilität verwendet werden, gehören auch Publikationslisten in bibliometrischen Datenbanken oder Informationen aus akademischen sozialen Netzwerken oder Registern. Neben den partikulären Eigenheiten der Datenquelle kann internationale Mobilität als Konstrukt darüber hinaus auf vielfältige Weise operationalisiert werden (z.B. Umgang mit Aufenthaltsdauer, Beibehaltung früherer Zugehörigkeiten oder Analysezeitraum).
In der MEWI-Studie vergleichen wir Schätzungen der internationalen Mobilität basierend auf fünf unterschiedlichen Datenquellen (Scopus, Web of Science, Dimensions, ResearchGate, ORCID) und unter Verwendung unterschiedlicher Messentscheidungen in der Operationalisierung. Es wird untersucht, inwieweit das Bild der internationalen Mobilität von den verwendeten Datenquelle abhängt und wie sehr die Schätzungen auf unterschiedliche Operationalisierung des Mobilitätskonzepts reagieren. Die Ergebnisse des Projekts dienen der Validierung der Berichtsreihe Wissenschaft Weltoffen und können weitere Analysen der internationalen Wissenschaftlermobilität unterstützen.
Das Projekt MEWI unternimmt Begleitforschung im Rahmen der Berichtsreihe Wissenschaft Weltoffen.