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Wissenschaft und berufliche Praxis in der Graduiertenausbildung - Forschungskollegs

Begleitforschungsprojekt

Projektbeginn: 01.10.2017 - Projektende: 31.12.2024

Die aktuellen Entwicklungen in der Promotionsausbildung, die eine Praxisorientierung im Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften fokussieren, lassen sich konkret im Diskurs um die Translationale Forschung verorten. Hinter dem Begriff der Translationalen Forschung – kurz: Translation – summiert sich eine Diskussion über eine effizientere Übersetzung von Grundlagenwissen in die Praxis und zurück (‚from bench to bedside and back‘). Die Hoffnung, die mit diesem neuen Forschungsansatz verbunden wird, besteht hauptsächlich in der Überwindung des metaphorischen ‚valley of death‘, das die Übersetzungslücke zwischen Forschung und Praxis markiert. Die Erörterung derartiger Übersetzungslücken, die allgemeiner als Defizite im Wissenstransfer oder als ‚translation gap‘ bezeichnet werden, finden sich insbesondere im Bereich der Biomedizin und darüber hinaus bereits auch in anderen anwendungsorientierten wissenschaftlichen Disziplinen, wie den Ingenieurwissenschaften. Die Vorstellungen über die konkreten Problemstellen sind, je nach Fachbereich, genuin anderer Art, die Fragen nach einer adäquaten und effizienten Übersetzung von akademischem Wissen in die Praxis sind größtenteils jedoch ganz ähnlich gelagert. Erstaunlicherweise sind die Geistes- und Kulturwissenschaften von dieser Translationsdebatte nahezu unberührt geblieben, obwohl Wechselbezüge zu der außeruniversitären Praxis in der letzten Zeit verstärkt an Bedeutung gewonnen haben und zu einem festen wissenspolitischen Thema geworden ist; nicht zuletzt aufgrund der strukturellen Veränderungen in der akademischen Ausbildung, die durch die Bologna-Reform ausgelöst wurden.

Auf den Umstand einer fehlenden inhaltlichen und auch praktischen Auseinandersetzung mit der Beziehung von Akademia und außeruniversitärer Praxis und dem ‚translation gap‘ in den Geistes- und Kulturwissenschaften reagiert die VolkswagenStiftung mit der Förderlinie „Wissenschaft und berufliche Praxis in der Graduiertenausbildung“, die gezielt die Einrichtung von praxisorientierten Forschungskollegs, und damit verbunden sowohl die praktische Umsetzung von praxisorientierten Promotionen unterstützt, sowie gleichzeitig eine inhaltliche Diskussion um diese Beziehung im wissenschaftspolitischen Feld entfacht. Im Rahmen der geförderten Forschungskollegs soll den Promovierenden ermöglicht werden, erstens, einen engeren Bezug zur außeruniversitären Praxis herzustellen und zweitens, diesen Bezug dauerhaft zu festigen. Als Vorbild dient dabei das Promotionsmodell um die sogenannten ‚practice based doctorates‘, welches insbesondere im angelsächsischen Raum diskutiert wird. Die Leitidee hinter diesem Promotionsmodell ist es, die Praxis als elementaren Bestandteil akademischer Ausbildung zu implementieren.

Das vorliegende Projekt begleitet die Einrichtung der von der VolkswagenStiftung geförderten Forschungskollegs sowie die daran beteiligten Akteure; und zwar von Beginn an. Das heißt, beginnend vom Prozess der Auswahl der zu fördernden Forschungskollegs (Entscheidungsphase), über die Einrichtung der Forschungskollegs und Vergabe der Promotionsstellen (Umsetzungsphase) bis hin zum Auslaufen der Finanzierungs- und Promotionsphase (Abschlussphase) und dem Übergang auf den Arbeitsmarkt (Übergangsphase). Zentrale Ziele der Begleitforschung sind dabei die Identifikation von:

  • Potenzialen und Hürden bei der Übersetzung von akademischem Grundlagenwissen in die (gesellschaftliche) Praxis mit Schwerpunkt auf den Geistes- und Kulturwissenschaften
  • allgemeinen Herausforderungen und Chancen im Rahmen praxisorientierter Promotionen für die Wissenschaft und außerakademische Praxis
  • geeigneten Maßnahmen und Bewertungskriterien für eine nachhaltige Implementierung von praxisorientierten Promotionen im deutschen Hochschulraum
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Publikationen

Wissenschaft und berufliche Praxis in der Graduiertenausbildung.

Hendriks, B., & Seifert, M. (Hrsg.). (2022). Wissenschaft und berufliche Praxis in der Graduiertenausbildung. Dritter Zwischenbericht der Begleitforschung. Berlin: DZHW.

Erkenntnisgewinn durch Praxis: Empirische Einblicke in die neuen Wege der Doktorand*innenausbildung.

Hendriks, B., & Lietz, A. (2021). Erkenntnisgewinn durch Praxis: Empirische Einblicke in die neuen Wege der Doktorand*innenausbildung. Forschung: Politik - Strategie - Management, 14(1+2), 6-9.

Der geplante Ausstieg aus der Wissenschaft. Ein Praxisbeispiel aus strukturierten Promotionsformen der Geistes-, Kultur-, und Gesellschaftswissenschaften.

Hendriks, B. (2020).
Der geplante Ausstieg aus der Wissenschaft. Ein Praxisbeispiel aus strukturierten Promotionsformen der Geistes-, Kultur-, und Gesellschaftswissenschaften. die hochschule. journal für wissenschaft und bildung, 1/2020, 29-38 .

Zum Profil praxisorientiert Promovierender in den Geistes-, Kultur- und Gesellschaftswissenschaften.

Hendriks, B., & Lietz, A. (2020).
Zum Profil praxisorientiert Promovierender in den Geistes-, Kultur- und Gesellschaftswissenschaften. Ergebnisse aus der Begleitstudie „Wissenschaft und berufliche Praxis in der Graduiertenausbildung“. Projektbericht.

Wissenschaft und berufliche Praxis in der Graduiertenausbildung. Erste Befunde aus der Begleitforschung.

Hendriks, B., Heger, C., & Hornbostel, S. (2019).
Wissenschaft und berufliche Praxis in der Graduiertenausbildung. Erste Befunde aus der Begleitforschung. Berlin: DZHW.
Vorträge

Befunde aus der Begleitforschung: Wissenschaft und berufliche Praxis in der Graduiertenausbildung. Studie zur Erfassung einer strukturierten und praxisorientierten Doktorand:innenausbildung.

Hendriks, B. (2022, September). Befunde aus der Begleitforschung: Wissenschaft und berufliche Praxis in der Graduiertenausbildung. Studie zur Erfassung einer strukturierten und praxisorientierten Doktorand:innenausbildung. Vortrag auf dem Symposium Forschungskollegs in den Geistes- und Kulturwissenschaften., VolkswagenStiftung, Hannover.

Ausstieg aus der Wissenschaft diskutiert am Praxisbeispiel der praxisorientierten Promotionen in den Geistes-, Kultur- und Gesellschaftswissenschaften.

Hendriks, B. (7.5.2022). Ausstieg aus der Wissenschaft diskutiert am Praxisbeispiel der praxisorientierten Promotionen in den Geistes-, Kultur- und Gesellschaftswissenschaften. Gespräch mit A. Schrumm (Moderation), Keine Zukunft an der Uni – Wenn Wissenschaftler aussteigen müssen von Anja Schrum und Ernst Ludwig von Aster. SWR2 Wissen. Rubrik: Hochschule, Berlin.

Die neuen Geisteswissenschaften? Die geisteswissenschaftliche Promotion im Kontext einer Praxisorientierung.

Hendriks, B., & Lietz, A. (2019, Oktober).
Die neuen Geisteswissenschaften? Die geisteswissenschaftliche Promotion im Kontext einer Praxisorientierung. Vortrag im Rahmen des Forschungskolloquiums am Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung, Berlin.

Begleitforschung Forschungskollegs. Studie zur Erfassung einer strukturierten und praxisorientierten Doktorandenausbildung.

Hendriks, B. (2018, November).
Begleitforschung Forschungskollegs. Studie zur Erfassung einer strukturierten und praxisorientierten Doktorandenausbildung. Vortrag im Rahmen des Kick-Off „Forschungskollegs 2018“ zur Initiative „Wissenschaft und berufliche Praxis in der Graduiertenausbildung“, 19./20. November 2018, Hannover.

Kollaborative Sozialforschung im Selbstversuch am Beispiel der Begleitforschung „Wissenschaft und berufliche Praxis in der Graduiertenausbildung“.

Hendriks, B. (2018, Oktober).
Kollaborative Sozialforschung im Selbstversuch am Beispiel der Begleitforschung „Wissenschaft und berufliche Praxis in der Graduiertenausbildung“. Vortrag in der öffentlichen Kolloquiumsreihe des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW), 30.10.2018, Berlin.

Gefördert von

VolkswagenStiftung