Das Verhältnis von beruflicher und hochschulischer Bildung in Deutschland befindet sich im Wandel. Indikatoren dafür sind der stetige Ausbau dualer Studiengänge, die erweiterten rechtlichen Regelungen des Hochschulzugangs beruflich Qualifizierter ohne Abitur, die Entwicklung von Berufsakademien zu Hochschulen, die Debatte um Employability im Hochschulbereich sowie die Ausdifferenzierung berufsbegleitender und weiterbildender Studienangebote. Der Wandel hat Implikationen für individuelle Bildungsverläufe, er berührt das institutionelle Arrangement der beiden Bildungsbereiche und das Verhältnis von Bildungs- und Beschäftigungssystem.
Wissenschaftlich spiegelt sich die hohe Relevanz des Themas bisher vor allem in Studien zum Studienverlauf und -erfolg beruflich Qualifizierter ohne Abitur wider. Vertiefte Untersuchungen zum dualen und weiterbildenden Studium fehlen weitgehend, die Hochschulforschung fokussiert zumeist auf Studierende und Absolvent*innen mit sogenannter "Normalbiographie". Auch fehlen Studien zum Wandel sozialer Ordnungen, z.B. von Hierarchie und Differenz in der beruflichen und hochschulischen Bildung.
Schwerpunktmäßig beschäftigte sich das Forschungscluster in den vergangenen Jahren
- mit der Ausdifferenzierung unterschiedlicher Gruppen nicht-traditioneller Studierender (NTS),
- dem Analysepotential verfügbarer Datenbestände,
- mit Fragen zu bedarfsgerechten Studienformen sowie
- der wachsenden Bedeutung privater Hochschulen und von Fernstudiengängen für NTS und alle Zielgruppen, die eine Berufstätigkeit oder andere Formen von Arbeit mit einem Studium verbinden möchten.
Ein Austausch mit internen und externen Expert*innen findet in regelmäßigen Workshops statt.
Die Forschungsthemen der Clustermitglieder reichen von Fragen zum Studienerfolg von NTS sowie den Bildungsverläufen und Bildungserträgen von beruflich qualifizierten Hochschulabsolvent*innen bis zu Merkmalen von Studierenden an privaten Hochschulen und aktuellen Entwicklungen im Bereich der Hochschulzertifikate.