Befragungen von Hochschulabsolvent*innen haben am DZHW eine lange Tradition. Bereits 1974 wurde mit der ersten Exmatrikuliertenbefragung begonnen, in die neben Hochschulabsolvent*innen auch Personen einbezogen wurden, die ihr Studium abgebrochen oder die Hochschule gewechselt hatten.
Seit 1989 werden Absolventenstudien im eigentlichen Sinn durchgeführt. Seitdem wird jeder vierte Prüfungsjahrgang mehrmals befragt. Dieser Turnus erlaubt die sukzessive Erstellung von Zeitreihen. Aufgrund umfangreicher bundesweiter Erhebungen können Fragen zum Studienverlauf, zur Studienqualität, zum Berufsübergang und weiteren Werdegang innerhalb der jeweiligen Kohorten mit fein differenzierten fachspezifischen Daten analysiert werden. Aufgrund der Vielzahl der bisher befragten Jahrgänge können zugleich Interkohortenvergleiche angestellt werden.
Haben in den ersten Prüfungskohorten noch zwei Erhebungswellen (ein- bis eineinhalb Jahre sowie fünf Jahre nach Studienabschluss) stattgefunden, wird seit der Examenskohorte des Jahrgangs 1997 auch eine dritte Befragung ca. zehn Jahre nach dem Hochschulabschluss durchgeführt. Der Nutzen solcher Langzeitstudien liegt insbesondere darin, auch die beruflichen Integrationsprozesse angemessen zu erfassen, die aufgrund von Promotionen, Aufbau- und Zweitstudien sowie Familien- und Weiterbildungsphasen weit über das Zeitfenster von fünf Jahren hinausreichen können.
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Durchgehende Themen der Befragungen sind der Studienverlauf und die Bewertung der Studienbedingungen, die an der Hochschule erworbenen Qualifikationen und die beruflichen Anforderungen sowie der Berufsübergang und Fragen der beruflichen Integration bzw. Allokation und Entwicklung. Auch der Wandel und die Modernisierung der Arbeitswelt und deren Implikationen für die Qualifikationsanforderungen sowie die Berufseinmündung und beruflichen Chancen von Frauen nehmen einen dauerhaft hohen Stellenwert in den Untersuchungen ein.
Neben diesen durchgehenden Schwerpunkten thematisieren die Panelstudien darüber hinaus das Weiterbildungsverhalten und die Existenzgründung von Hochschulabsolvent*innen, die Werdegänge von Promovierenden und Promovierten innerhalb und außerhalb des Wissenschaftssystems oder auch Fragen der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Damit bieten die Erhebungen neben zahlreichen Informationen für die interessierte Öffentlichkeit auch Anknüpfungspunkte für diverse Forschungsanliegen.