Der nationale Bildungsbericht "Bildung in Deutschland" ist ein wichtiger Bestandteil des Bildungsmonitorings in Deutschland. Das DZHW ist seit 2006 an der Erstellung des alle zwei Jahre erscheinenden Bildungsberichts beteiligt und dabei vor allem für die Erarbeitung des Hochschulkapitels zuständig. Das DZHW ist durch Prof. Dr. Sandra Buchholz in der Autor*innengruppe des Bildungsberichts vertreten (zuvor bis 2018 durch Prof. Dr. Andrä Wolter, Humboldt Universität zu Berlin). Charakteristisch für die Bildungsberichterstattung ist - erstens - die Einbeziehung des gesamten Bildungssystems vom Vorschulbereich bis zur Weiterbildung und die Leitidee, "Bildung im Lebensverlauf" darzustellen, - zweitens - das Prinzip der Indikatorbasierung des Bildungsberichts auf der Grundlage amtlicher Statistik und entsprechend breit angelegter Surveys wie z. B. dem Nationalen Bildungspanel (NEPS), den DZHW-Befragungsstudien oder large-scale assessments (z. B. PISA) sowie - drittens - die Fortschreibbarkeit durch eine regelmäßige Bildungsberichterstattung und die wiederholte Darstellung von Indikatoren. Der Bildungsbericht wird unter Federführung des DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation vom DZHW, dem Soziologischen Forschungsinstitut an der Universität Göttingen (SOFI), dem Deutschen Jugendinstitut (DJI), dem Deutschen Institut für Erwachsenenbildung (DIE), dem Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (LIfBi) und den Statistischen Ämtern von Bund und Ländern erstellt. Auftraggeber sind die Kultusministerkonferenz (KMK) und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
Alle Bildungsberichte und zusätzliche Dokumente sind auf der Seite www.bildungsbericht.de zu finden.
Der 10. Bildungsbericht (2024): Bildung in Deutschland 2024. Ein indikatorengestützter Bericht mit einer Analyse zu beruflicher Bildung
Der Bildungsbericht 2024 führt die Berichterstattung zum Hochschulbereich mit den bewährten Indikatoren zum hochschulischen Bildungsangebot, zum Übergang in die Hochschulen, zu Studienanfänger*innen, zum Studienverlauf und zu den Hochschulabschlüssen fort. Die große Bedeutung der Hochschulbildung für die berufliche Qualifizierung in Deutschland wird u.a. an der Studienanfänger*innenquote deutlich: Seit 2011 tritt fast die Hälfte der jungen Erwachsenen aus Deutschland in ein Studium ein –2005 war es nicht einmal jede:r Dritte. Zwar zeichnet sich inzwischen eine Stagnation in der Beteiligung an hochschulischer Bildung ab. Neue Prognosen gehen jedoch davon aus, dass sich Hochschulen auf einen baldigen Wiederanstieg der Zahl der Studienanfänger*innen einstellen müssen. Neben der Fortschreibung der zentralen Kennwerte werden auch Erkenntnisse aus zwei wissenschaftlichen Interventionsstudien aufgegriffen, die zeigen, dass sich soziale Ungleichheiten am Übergang ins Studium durch Beratungs- und Unterstützungsangebote nachhaltig reduzieren lassen. Ein besonderer Fokus des Kapitels liegt zudem auf Bezügen der Hochschulbildung zur beruflichen Bildung.
Die berufliche Bildung ist zugleich Schwerpunktthema des Bildungsberichts 2024. Dabei liegt ein breites Verständnis beruflicher Bildung zugrunde, das nicht nur die Berufsausbildung mit der dualen Ausbildung, dem Schulberufssystem und dem Übergangssektor umfasst, sondern auch die berufliche Weiterbildung und die hochschulische Bildung als ebenfalls beruflich qualifizierende Bildungsbereiche. Thematisiert werden Fragen der Governance und der Qualitätssicherung in der beruflichen Bildung, der Berufsorientierung, von Verläufen, Abbrüchen und Umorientierungen sowie dem Nutzen beruflicher Bildung auf dem Arbeitsmarkt.
Der Bildungsbericht 2024 kann komplett oder als Kompaktfassung heruntergeladen werden. Die Pressemitteilung des DZHW für Veröffentlichung des Bildungsberichts 2024 finden Sie hier.
Der 9. Bildungsbericht (2022): Bildung in Deutschland 2022. Ein indikatorengestützter Bericht mit einer Analyse zum Bildungspersonal
In seinem Hochschulkapitel schließt der Bildungsbericht 2022 an die Indikatoren der früheren Berichte an. Nachgezeichnet werden der Strukturwandel des Hochschulsystems sowie die aktuellen Trends in der Studiennachfrage, der Studiendauer sowie der Absolvent*innenzahlen. In Fortführung einer Analyse aus dem Bildungsbericht 2020 wird dargestellt, welche Faktoren in welcher Stärke dazu beitragen, dass Studienberechtigte aus nicht-akademischen Elternhäusern seltener ein Studium aufnehmen. An mehreren Stellen geht der Bericht auch auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Studium und die Studierenden ein. Zwar konnte das Lehrangebot zu Beginn der Pandemie sehr schnell auf Online-Formate umgestellt werden, es wurden aber auch rasch Probleme erkennbar, etwa der fehlende direkte soziale Kontakt und Austausch, den Studierende wie Lehrende gleichermaßen vermissten, oder für einige auch die schwierigere Studienfinanzierung.
Im Schwerpunktkapitel zum Bildungspersonal wird u.a. auf die Besonderheiten bei der Qualifizierung für die akademische Lehre hingewiesen, die wesentlich weniger formalisiert ist als etwa bei Lehrkräften in der Schule oder beim Personal in der frühen Bildung. Für mehrere Bildungsbereiche, so auch die Hochschulen, wird ein starker Ausbau des Bildungspersonals in der letzten Dekade festgestellt. Da aber die Studierendenzahlen etwa in gleichem Maße zugelegt haben, bleiben die Betreuungsrelationen weitgehend stabil.
Der Bildungsbericht 2022 kann komplett oder als Kompaktfassung heruntergeladen werden. Zur Veröffentlichung des Bildungsberichts 2022 hat das DZHW außerdem eine Pressemitteilung herausgegeben, die auf ausgewählte Ergebnisse des Hochschulkapitels hinweist.
Der 8. Bildungsbericht (2020): Bildung in Deutschland 2020. Ein indikatorengestützter Bericht mit einer Analyse zu Bildung in einer digitalisierten Welt
Der Bildungsbericht 2020 zeichnet für den Bildungsbereich Hochschule den strukturellen Wandel durch Gründung neuer, teilweise spezialisierte Hochschulen und das immer vielfältiger werdende Studienangebot nach. Herausgestrichen werden die wesentlichen Leistungen, die die Hochschulen für die Fachkräfteausbildung in Deutschland erbringen. Steigende Studierenden- und Absolventenzahlen machen dies deutlich, ebenso die guten Arbeitsmarktchancen für Absolventinnen und Absolventen. Zugleich bleiben Probleme in der Studieneffektivität bestehen, wie die länger werdende Studiendauer oder der anhaltende Studienabbruch zeigen. Und auch auf die nach sozialer Herkunft und Migrationshintergrund weiterhin ungleiche Beteiligung an der Hochschulbildung weist der Bildungsbericht erneut hin.
Das Schwerpunktkapitel zur Digitalisierung des im Wesentlichen vor der Corona-Pandemie erstellten Bildungsberichts 2020 konnte nur noch am Rande auf die Wirkungen der Pandemie auf die Lehre eingehen. Wurden die Möglichkeiten digitaler Lehre an den Hochschulen bis dahin eher verhalten genutzt, hat die Pandemie einen starken Wandel erzwungen, auf den die Hochschulen aber besser vorbereitet waren als andere Bildungsbereiche.
Der 7. Bildungsbericht (2018): Bildung in Deutschland 2018. Ein indikatorengestützter Bericht mit einer Analyse zu Wirkungen und Erträgen von Bildung.
Der Bildungsbericht 2018 zeichnet in seinem Hochschulkapitel drei wesentliche Entwicklungslinien in der Hochschulbildung nach. Erstens die weitere Fortsetzung des Wachstums der Hochschulbildung, die sich nicht nur in den Studierendenzahlen, sondern auch beim Hochschulpersonal und im Studienangebot niederschlägt. Zweitens die Diversifizierung der Studienangebote und die Vielfalt in der Studierendenschaft sowie drittens den Strukturwandel, speziell mit Blick auf die Rolle des Hochschulstudiums für die Qualifizierung und den Arbeitsmarkt. Dazu werden Indikatoren der Vorjahre fortgeführt (Studienangebot, Hochschulzugang und Studienaufnahme, Studienverlauf, Studienabschlüsse und Absolventenverbleib) oder erneut aufgegriffen (Lehrendes Personal an Hochschulen). Im Schwerpunktkapitel zu Wirkungen und Erträgen von Bildung wird erkennbar, wie stark Individuen und Gesellschaft von hochschulischer Bildung profitieren.
Der 6. Bildungsbericht (2016): Bildung in Deutschland 2016. Ein indikatorengestützter Bericht mit einer Analyse zu Bildung und Migration.
Für das Hochschulkapitel im Bildungsbericht wurden vier Indikatoren fortgeschrieben (Studienangebot, Hochschulzugang und Studienaufnahme, Studienverlauf, Studienabschlüsse und Absolventenverbleib). Ein Indikator über Hochschule und Studium im internationalen Vergleich kommt erstmals hinzu. In jedem Bildungsbericht gibt es neben den wiederkehrenden Kapiteln zu den verschiedenen Bildungsbereichen ein Schwerpunktkapitel. Im Bildungsbericht 2016 geht es dabei zehn Jahre nach dem ersten Bildungsbericht 2006 erneut um das Thema Migration und Bildung. Das DZHW greift für die Abschnitte zur Hochschule u.a. auf Auswertungen des DZHW-Studienberechtigtenpanels sowie des NEPS zurück.
Der 5. Bildungsbericht (2014): Bildung in Deutschland 2014. Ein indikatorengestützter Bericht mit einer Analyse zur Bildung von Menschen mit Behinderungen.
Auch für den fünften Bildungsbericht hat das DZHW, in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Andrä Wolter von der Humboldt-Universität zu Berlin, das Hochschulkapitel F erstellt. Der Bericht enthielt erstmals einen Indikator zur Entwicklung des Studienangebots an den Hochschulen, in dem auch auf neue Studienformen wie das duale Studium eingegangen wird. Zum zweiten Mal nach dem Bildungsbericht 2008 gab es einen Indikator zum lehrenden Personal an den Hochschulen. Fortgeschrieben wurden die Indikatoren zum Übergang ins Studium, zum Studienverlauf sowie zu Absolventinnen und Absolventen und deren beruflichen Verbleib.
Das Schwerpunktkapitel des Bildungsberichts 2014 enthält eine Analyse zur Bildung von Menschen mit Behinderungen. Das DZHW hat dazu für den Bildungsbereich Hochschule u.a. Daten der Sozialerhebungen, des DSW sowie der AG Hochschulforschung an der Universität Konstanz zusammengestellt und aufbereitet.
Der 4. Bildungsbericht (2012): Bildung in Deutschland 2012. Ein indikatorengestützter Bericht mit einer Analyse zur kulturellen Bildung im Leben.
Für das Schwerpunktkapitel des Bildungsberichts 2012 "Kulturelle/musisch-ästhetische Bildung im Lebenslauf" wurden im Sommer 2011 Studierende zu ihren kulturellen und künstlerischen Interessen und Aktivitäten befragt. Ergebnisse dieser Befragung finden sich im Kapitel H des Berichts 2012.
Der 3. Bildungsbericht (2010): Bildung in Deutschland 2010. Ein indikatorengestützter Bericht mit einer Analyse zu Perspektiven des Bildungswesens im demografischen Wandel.
"Bildung in Deutschland 2010" enthält einen Schwerpunkt zu den "Perspektiven des Bildungswesens im demografischen Wandel". Das DZHW hat hier u.a. Expertise bei der Konzeptionierung der Bildungsvorausberechnung eingebracht, die das Statistische Bundesamt erstellt hat.
Der 2. Bildungsbericht (2008): Bildung in Deutschland 2008. Ein indikatorengestützter Bericht mit einer Analyse zu Übergängen im Anschluss an den Sekundarbereich II.
Im Bildungsbericht 2008 ging es im Schwerpunktkapitel um Übergänge im Bildungssystem nach der Sekundarstufe I. Der Beitrag vom DZHW bestand dabei in Kapiteln zum Übergang in die Hochschule sowie zu den Übergängen nach dem ersten Hochschulabschluss in weiteres Studium und Berufstätigkeit.
Der 1. Bildungsbericht (2006): Bildung in Deutschland. Ein indikatorengestützter Bericht mit einer Analyse zu Bildung und Migration.
Im Jahr 2006 erschien der erste Bildungsbericht, mit einer seinerzeit vielbeachteten Analyse zu Bildung und Migration. Dieses Thema wird im Bildungsbericht 2016 als Schwerpunktthema erneut aufgegriffen.
Neben dem eigentlichen Bildungsbericht beteiligt sich das DZHW an einer Reihe weiterer Aufgaben, so der Pflege und Aktualisierung von Daten und Tabellen auf der Homepage der Bildungsberichterstattung (www.bildungsbericht.de) und der Weiterentwicklung des Indikatorenmodells für eine langfristig ausgerichtete Beobachtung der Bildungsentwicklung.