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Hochschulinterne Budgetierung an sechs ausgewählten Universitäten - vertiefte Analyse

Projektbeginn: 01.09.2004 - Projektende: 31.05.2006

Die leistungsbezogene Mittelvergabe durch Formelverfahren und Zielvereinbarungen ist von zentraler Bedeutung für die strategische Steuerung von Hochschulen. Im Rahmen eines Kooperationsprojektes mit ausgewählten Universitäten hat HIS die konkrete Umsetzung der hochschulinternen leistungsbezogenen Budgetierung ausführlich analysiert und dabei auch den Aspekt der Mittelverteilung innerhalb der Fakultäten bzw. Fachbereiche einbezogen.

Durch die leistungsorientierte Zuweisung finanzieller Mittel soll ein wettbewerblicher Anreizrahmen geschaffen werden: Bessere Leistungen sollen mit höheren finanziellen Zuweisungen honoriert werden. Die HIS-Untersuchung geht u.a. der Frage nach, wie die Hochschulen die leistungsbezogene Mittelverteilung konkret ausgestalten, welche Auswirkungen bisher zu beobachten sind und wie sich die Mittelverteilung innerhalb der Fakultäten bzw. Fachbereiche fortsetzt. An dem Projekt haben die Freie Universität Berlin, die Humboldt-Universität zu Berlin, die TU Berlin, die Universität Bremen, die Universität Gießen und die TU München teilgenommen.

Formelgebundene Verteilungsverfahren erweisen sich nach Beobachtung der beteiligten Universitäten als geeignet, Transparenz hinsichtlich des Budgetierungsgeschehens sowie der erbrachten Leistungen herzustellen. Insbesondere die Leistungstransparenz entfaltet auf der Fakultäts- bzw. Fachbereichsebene bereits Motivations- und Steuerungswirkungen. In finanzieller Hinsicht fallen die Umverteilungswirkungen und damit die Anreizeffekte hingegen eher gering aus, da die meisten Universitäten bisher nur geringe Budgetanteile in die formelgebundene Mittelvergabe einbeziehen. Der Grund hierfür ist insbesondere darin zu sehen, dass die Hochschulen u.a. aufgrund des öffentlichen Dienstrechts nur über begrenzte Handlungsspielräume verfügen.

Zielvereinbarungen werden von den Universitäten dezidiert als strategische Steuerungsinstrumente eingesetzt. Dabei sind unterschiedliche Herangehensweisen zu beobachten: So werden Zielvereinbarungen z.B. an der TU München punktuell zur Umsetzung spezifischer Hochschulziele eingesetzt. An der FU Berlin hingegen sind sie thematisch umfassend ausgerichtet und werden periodisch mit allen Fachbereichen sowie weitere Organisationseinheiten abgeschlossen. Die hochschulinternen Zielvereinbarungen der beteiligten Universitäten sind in vielfacher Weise relevant für die Ressourcenverteilung, wobei ein Teil der zugesagten Ressourcen in der Regel an spezifische vereinbarte Ziele bzw. Maßnahmen gekoppelt wird. An einigen Universitäten hängt die Höhe der Zuweisungen zudem vom Ausmaß der Zielerreichung ab.

Innerhalb der Fakultäten bzw. Fachbereiche kommen insbesondere formelgebundene Verteilungsverfahren zum Einsatz. Dabei werden teilweise stark ausdifferenzierte Indikatorensets verwendet. Dies gilt sowohl für den Umfang der Indikatorensets als auch für die Abgrenzung einzelner Parameter (z.B. für Publikationen). Neben Sachmitteln werden an zwei Fakultäten auch Stellen für den wissenschaftlichen Mittelbau in die formelgebundene Verteilung einbezogen.

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Gesamtprojekt

Publikationen

Leistungsorientierte Budgetierung: Analyse der Umsetzung an ausgewählten Universitäten und Fakultäten/Fachbereichen.

Jaeger, M. (2006).
Leistungsorientierte Budgetierung: Analyse der Umsetzung an ausgewählten Universitäten und Fakultäten/Fachbereichen. (HIS-Kurzinformation A1/2006). Hannover: HIS.