Das HIS-Institut für Hochschulforschung (HIS-HF) hat zwischen Mai und Juli 2010 im Auftrag der Universität der Künste in Berlin das dortige Verfahren der Gewährung besonderer Leistungsbezüge an Professorinnen und Professoren evaluiert.
Mit dem Gesetz zur Reform der Professorenbesoldung (Professorenbesoldungsreformgesetz – ProfBesReformG) vom 16. Februar 2002 hat der Bundestag mit Zustimmung des Bundesrats eine Ablösung der vorangegangenen Besoldungsordnung C durch eine Besoldungsordnung W für Professorinnen und Professoren beschlossen. Sie ist gekennzeichnet durch vergleichsweise niedrigere Grundgehälter, die aber durch variable Leistungsbezüge ergänzt werden können. Berlin hat die bundesgesetzlichen Regelungen im Jahr 2004 in das Landesbesoldungsgesetz überführt. An der Universität der Künste wurden im Folgejahr Richtlinien und eine Satzung verabschiedet, die die Gewährung besonderer Leistungsbezüge betreffen. Vor Beginn der Evaluation konnten zwei Vergaberunden abgeschlossen werden.
Im Rahmen der Evaluation wurde das Verfahren zur Gewährung besonderer Leistungszulagen systematisch vor allem dahingehend überprüft, inwiefern es den rechtlichen Anforderungen gerecht wird, an der Hochschule Akzeptanz findet, für die Antragsteller(innen) transparent und für die Verwaltung kalkulierbar ist und letztlich als Anreizinstrument wirksam werden kann. HIS-HF arbeitete hierzu zunächst die rechtlichen Rahmenbedingungen und den einschlägigen Forschungsstand zur W-Besoldung auf. Daran schlossen sich Interviews und Gruppengespräche mit allen am Vergabeverfahren beteiligten Akteuren an. Neben der Hochschulleitung waren dies insbesondere erfolgreiche und nicht erfolgreiche Antragsteller(innen), Dekaninnen und Dekane der Fakultäten, die Mitglieder der Vergabekommission sowie Mitarbeiter(innen) der Verwaltung.
Die Ergebnisse wurden in einem Projektbericht zusammengeführt und im Rahmen der Reihe "Forum Hochschule" veröffentlicht.
