Wer sucht, der findet – wer besser sucht, findet besser!
22.11.2013
DZHW stellt „Empfehlungen zur Gestaltung von Berufungsverfahren an Musikhochschulen“ vor
Die Qualität und Professionalität von Berufungsverfahren hängt nicht von der Größe und Ausstattung einer Hochschule ab. Vielmehr wirken sich die Gestaltung der Berufungsverfahren sowie die Einhaltung von Qualitätskriterien maßgeblich auf deren erfolgreichen Abschluss aus. Dies zeigen die Ergebnisse der Workshopreihe zum Thema „Berufungsverfahren an Musikhochschulen“, die im Rahmen des BenchmarkingClubs Musikhochschulen erarbeitet wurden.
Die Ergebnisse sind in einem Empfehlungspapier des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung GmbH (DZHW) zusammengefasst, welches unter Mitwirkung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Musikhochschulen des BenchmarkingClubs Musikhochschulen entstanden ist und im Rahmen der Tagung der Kanzlerinnen und Kanzler der Musikhochschulen vorgestellt wurde.
Die Berufung von Professorinnen und Professoren stellt ein zentrales strategisches Instrument zur Steuerung, Profilbildung und Entwicklung von Musikhochschulen dar. Funktionsfähige und qualitativ gute Berufungsverfahren sichern somit die Qualität in den zentralen Aufgabenfeldern der Lehre und der künstlerischen Entwicklung. Berufungsverfahren sind hochkomplexe und differenzierte Prozesse, an denen eine Vielzahl von Personen beteiligt ist und in denen zahlreiche Schnittstellen auftreten. Dementsprechend sind sie hochgradig anfällig für Störungen. Für Musikhochschulen ist die Durchführung von Berufungsverfahren zudem mit besonderen Herausforderungen verbunden, unterscheiden sich doch die Kriterien zur Feststellung geeigneter Personen im künstlerischen Bereich von denen im wissenschaftlichen Bereich. Dies hat zwangsläufig Auswirkungen auf das Vorgehen und die Entscheidungsfindung sowie die Gestaltung der Berufungsverfahren an Musikhochschulen.
In Form eines systematischen Vergleichs und kontinuierlichen Austauschs wurden im Rahmen des BenchmarkingClubs Musikhochschulen relevante strategische Fragestellungen bearbeitet. Im Zentrum der jüngsten Workshopreihe stand das Thema „Berufungsverfahren an Musikhochschulen“. Entlang des Prozessablaufs von gegenwärtig an den teilnehmenden Hochschulen praktizierten Berufungsverfahren wurden aktuelle Herausforderungen und Chancen analysiert. In der Bewertung halfen die Erkenntnisse, um beispielhafte Lösungen abzuleiten und Ideen zur Verbesserung der Handlungspraxis zu erarbeiten. Zur Berücksichtigung unterschiedlicher Perspektiven waren neben der administrativen Ebene auch Vertreterinnen und Vertreter aus dem Bereich der Lehre einbezogen worden.
Im Rahmen der Tagung der Kanzlerinnen und Kanzler der Musikhochschulen, die am 21. November 2013 an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover stattfand, präsentierte das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) „Empfehlungen zur Gestaltung von Berufungsverfahren an Musikhochschulen“. Diese reichen von der Einbindung der Berufungsverfahren in die Strategieplanungen der Hochschulen, über die Besetzung der Berufungskommission, die Nutzung von Profilpapieren, Leitfäden und Gutachten bis hin zur Ausgestaltung von Lehrprobe und Berufungsverhandlung.
Im Benchmarking Club der Musikhochschulen haben sich seit 2011 insgesamt acht Musikhochschulen zusammengeschlossen. Die methodische und inhaltliche Begleitung sowie die Workshop-Moderation erfolgt durch die Arbeitsbereiche Steuerung, Finanzierung und Evaluation sowie die HIS-Hochschulentwicklung im Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung. Folgende Hochschulen sind derzeit im BenchmarkingClub Musikhochschulen beteiligt: Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin, Hochschule für Künste Bremen, Hochschule für Musik Detmold, Folkwang Universität der Künste Essen, Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt, Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, Hochschule für Musik und Tanz Köln, Hochschule für Musik und Theater Rostock.