DAAD fördert Auslandsmobilität von Studierenden mit Behinderung und chronischer Erkrankung
9.8.2013
Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) möchte Studierende mit Behinderung und chronischer Krankheit dazu ermutigen, während des Studiums ins Ausland zu gehen. Dafür stellt er spezifische Förderinstrumente zur Verfügung, die die behinderungs- bzw. krankheitsbedingt anfallenden Zusatzkosten abdecken sollen. Der DAAD unterstützt damit die Forderung der UN-Behindertenkonvention nach einem inklusiven Bildungssystem.
Dazu gehört die Herstellung von Chancengleichheit für behinderte und chronisch kranke Studierende. Artikel 24 des Übereinkommens der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderung, das 2009 in Deutschland in Kraft getreten ist, verpflichtet die Vertragsstaaten darauf, Menschen mit Behinderung und chronischer Krankheit „ohne Diskriminierungen und gleichberechtigt mit anderen Zugang zu allgemeiner Hochschulbildung […] und lebenslangem Lernen“ zu gewähren. Zu chancengleichen Studienbedingungen gehört auch die Möglichkeit, einen Teil des Studiums im Ausland zu verbringen.
Der DAAD ermutigt behinderte und chronisch kranke Studierende daher, während des Studiums einen Auslandsaufenthalt einzuplanen, die eigenen Sprachkenntnisse zu verbessern und internationale Kontakte zu knüpfen. Für diese Studierenden ist ein Auslandsaufenthalt allerdings häufig mit besonderen organisatorischen und finanziellen Hürden verbunden. Um zumindest die Finanzierung sicherzustellen, bietet der DAAD für seine deutschen und ausländischen Stipendiatinnen und Stipendiaten Fördermöglichkeiten an, die durch die Behinderung bzw. Krankheit bedingte Zusatzkosten abfedern sollen. Dies können Kosten für die medizinische Versorgung sein, für Pflegeleistungen oder eine Studienassistenz. Der DAAD stellt für diese Mehrkosten finanzielle Mittel zur Verfügung, sofern sie von keiner anderen Stelle getragen werden.
Darüber hinaus arbeitet der DAAD nach eigenen Angaben daran, seinen Internetauftritt behindertengerecht weiterzuentwickeln und Informationen zum Thema „Auslandsstudium mit Behinderungen und chronischen Krankheiten“ leicht auffindbar und barrierefrei online zur Verfügung zu stellen. Die Thematik soll auch in verschiedene Informations- und Beratungsbroschüren des DAAD Eingang finden. Gleichzeitig setzt der DAAD auf eine Schulung und Sensibilisierung der eigenen Mitarbeiter(innen) für die besonderen Belange von Studierenden mit Behinderung und chronischer Erkrankung. Auf seiner Mitgliederversammlung im Juni hat der DAAD beschlossen, entsprechende Handlungsempfehlungen für seine Mitgliedshochschulen zu formulieren. (tm)
Quelle: DAAD