Zahl der Studienanfänger sinkt um fünf Prozent

2.4.2013

Vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamts zufolge nahmen 2012 rund 493.500 junge Menschen ein Studium an einer deutschen Hochschule auf. Das waren etwa fünf Prozent weniger als 2011. Besonders deutlich war der Rückgang in den Ingenieurwissenschaften, die 2012 fast neun Prozent weniger Studienanfänger(innen) zu verzeichnen hatten als im Vorjahr. Hier macht sich der Rückgang männlicher Studienanfänger im Jahr nach der Aussetzung der Wehrpflicht bemerkbar.

In den Ingenieurwissenschaften, die insbesondere von jungen Männern gewählt werden, war infolge des Wegfalls der Wehrpflicht 2011 die Zahl der männlichen Studienanfänger deutlich angestiegen. Dieser Einmaleffekt entfiel 2012: Die Zahl der männlichen Erstimmatrikulierten sank um 11,8 % auf etwa 81.600 und beeinflusste damit auch das Gesamtergebnis für die Fächergruppe. Die Zahl der weiblichen Erstimmatrikulierten in den Ingenieurwissenschaften stieg hingegen leicht um 2,7 % auf ca. 24.600. Insgesamt entschieden sich im Studienjahr 2012 (Sommersemester 2012 und Wintersemester 2012/13) rund 106.300 Studienanfängerinnen und -anfänger für ein ingenieurwissenschaftliches Studium und somit 8,8 % weniger als im Vorjahr. Weiterhin war mit 23 % weniger als jede(r) vierte Studienanfänger(in) in den Ingenieurwissenschaften eine Frau.

Ein spürbarer Rückgang der Studienanfängerzahlen ist den vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamts zufolge auch für die Fächergruppe Mathematik, Naturwissenschaften festzustellen: Hier sank die Zahl der Erstimmatrikulierten im Vergleich zum Vorjahr um 7,2 % auf 84.600. Ebenfalls rückläufig war die Zahl der Erstimmatrikulierten in den Sprach- und Kulturwissenschaften (-5,1 % auf 82.600 Erstimmatrikulierte). Für ein Studium der Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften entschieden sich 2012 163.500 Studienanfänger(innen); dies waren 2,9 % weniger als 2011. Lediglich in der Fächergruppe Humanmedizin, Gesundheitswissenschaften gab es einen Zuwachs bei der Zahl der Studienanfänger(innen): 2012 entschieden sich 24.100 Studienanfänger(innen) und damit 7,9 % Erstimmatrikulierte mehr als 2011 für ein medizinisches Studium.

Insgesamt nahmen nach Angaben der Wiesbadener Statistiker im Studienjahr 2012 493.500 junge Menschen erstmals ein Studium an einer deutschen Hochschule auf. Zwar waren dies 4,9 % weniger als 2011, als die Zahl der Erstimmatrikulierten auf einen Rekordwert von 518.700 gestiegen war. Es handelt sich damit aber immer noch um den zweithöchsten Stand, den die Studienanfängerzahlen in Deutschland jemals erreicht haben. Zehn Jahre zuvor lag die Zahl der Studienanfänger(innen) noch bei rund 358.900. Während die Zahl der Studienanfängerinnen zwischen 2011 und 2012 leicht um 0,8 % auf 243.800 stieg, fiel die Zahl der Studienanfänger mit Wegfall des Einmaleffekts der Aussetzung der Wehrpflicht deutlich um 9,9 % auf 249.600. Insgesamt lag der Frauenanteil an den Studienanfänger(inne)n 2012 bei rund 49 %. (tm)

Quelle: Destatis

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