Stifterverband will „Studienpioniere“ fördern

25.1.2013

Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und die Stiftung Mercator legen gemeinsam ein neues Programm auf, um mehr Jugendlichen aus nicht-akademischen Elternhäusern ein Studium zu ermöglichen. Vorgesehen sind Stipendien für die „Studienpioniere“ und eine Strukturförderung für die beteiligten Hochschulen. Stifterverband und Stiftung Mercator stellen insgesamt 3,2 Millionen Euro für das Programm zur Verfügung. Es ist Teil der kürzlich gestarteten Bildungsinitiative des Stifterverbands.

„Bildung ist nach wie vor die wesentliche Voraussetzung für chancengleiche Teilhabe an der Gesellschaft. Mit dem Programm adressieren wir die erhebliche Bildungsungleichheit in Deutschland, die sich vor allem für junge Menschen aus bildungsfernen Familien mit Migrationshintergrund fatal auswirkt“, skizziert Bernhard Lorentz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stiftung Mercator, die Zielsetzung des Programms. Jugendliche aus nicht-akademischen Elternhäusern nehmen deutlich seltener ein Studium auf und sie brechen es häufiger ab als Kinder aus einem akademischen Elternhaus. Ziel des neuen Programms „Studienpioniere“ ist es daher, mehr junge Menschen mit einem nicht-akademischen Hintergrund zu motivieren, ein Studium zu beginnen und erfolgreich abzuschließen.

Das Programm richtet sich an alle staatlichen und privaten sowie staatlich anerkannten Fachhochschulen. Sie können sich ab März für eine Teilnahme bewerben. Einzureichen sind Konzepte für eine erfolgreiche Rekrutierung und Begleitung von Studierenden aus Nicht-Akademiker-Familien. Bis zu zehn Fachhochschulen können für die Förderung ausgewählt werden. Sie erhalten bis zu 18 Stipendien in Höhe von 150 Euro monatlich für ihre „Studienpioniere“ sowie eine Strukturförderung. Stifterverband und Stiftung Mercator stellen insgesamt 3,2 Millionen Euro für das Programm zur Verfügung. Der Generalsekretär des Stifterverbands, Andreas Schlüter, erläutert in einer Mitteilung seines Hauses, warum der Fokus auf den Fachhochschulen liegt: „Aufstieg durch Bildung gehört zum Gründungsauftrag der Fachhochschulen. Das Programm soll Fachhochschulen in ihrem Bemühen stärken, sich beim Thema Chancengerechte Bildung im Hochschulsystem zu profilieren.“

Das Programm „Studienpioniere“ ist Teil der vergangene Woche vorgestellten, auf mehrere Jahre angelegten Bildungsinitiative des Stifterverbands. Im Rahmen der Initiative hat der Stifterverband sechs Handlungsfelder in der Bildung identifiziert und hierfür jeweils quantifizierbare Ziele für das Jahr 2020 formuliert, aus denen sich konkrete Maßnahmen und Förderprogramme ableiten lassen sollen. Ein jährliches Monitoring soll überprüfen, inwiefern das Hochschulsystem sich der Erreichung der formulierten Ziele annähert. Die identifizierten Handlungsfelder sind „Chancengerechte Bildung“, „Beruflich-akademische Bildung“, „Quartäre Bildung“, „Internationale Bildung“, „Lehrer-Bildung“ und MINT-Bildung“.

Die Bildungsinitiative soll in den nächsten Jahren das programmatische Dach für die Arbeit und Förderaktivitäten des Stifterverbands bilden. Die Wettbewerbe und Förderprogramme werden dementsprechend an den Handlungsfeldern und Bildungszielen ausgerichtet. Dabei strebt der Stifterverband an, Stiftungen, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen sowie Ministerien für Programmpartnerschaften zu gewinnen. Das mit der Stiftung Mercator durchgeführte Programm „Studienpioniere“ ist eine konkrete Maßnahme im Handlungsfeld „Chancengerechte Bildung“. (tm)

Quellen: Stifterverband, Stiftung Mercator

Überblick über die Bildungsinitiative des Stifterverbands

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