Die Entwicklung, Analyse und Bewertung leistungsorientierter Verfahren der Hochschulfinanzierung stellt einen kontinuierlichen Schwerpunkt der Tätigkeiten im Arbeitsbereich Steuerung, Finanzierung, Evaluation dar.
Die an Leistungskennzahlen orientierte Mittelzuweisung ist im vergangenen Jahrzehnt zu einem wesentlichen Instrument der staatlichen wie auch der internen Hochschulsteuerung geworden. Nahezu alle Bundesländer haben in ihren Finanzierungssystemen solche indikatorbasierten Komponenten eingeführt. Auch innerhalb der meisten Hochschulen gehören entsprechende Finanzierungsverfahren mittlerweile zum Standard. Grundprinzip solcher leistungsbezogenen Finanzierungskomponenten ist es, dass die Zuweisung finanzieller Mittel automatisiert auf Basis der Werte bestimmter Indikatoren erfolgt, zum Beispiel über Absolventen- oder Promotionszahlen. Mit der Implementierung leistungsorientierter Finanzierungsmodelle soll ein wettbewerblicher Anreizrahmen geschaffen werden, der Aufgabenerfüllung, Leistung und Innovationsfähigkeit finanziell honoriert beziehungsweise geringen Erfolg in diesen Bereichen sanktioniert. Üblicherweise bezieht sich die leistungsorientierte Mittelverteilung auf einen Anteil von ca. 10-30 % an den staatlichen Haushaltsmitteln.
Bereits 2004 hatte das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung eine Übersicht zu den auf Länderebene eingesetzten indikatorgestützten Mittelverteilungsmodellen veröffentlicht. 2005 folgte die Publikation der Ergebnisse einer bundesweiten Befragung aller Hochschulen zum internen Einsatz von formelgebundenen Finanzierungsverfahren und Zielvereinbarungen. Auf Basis ausgewählter Fallbeispiele wurde die konkrete Umsetzung dieser Instrumente an einzelnen Hochschulen in einem 2006 vorgelegten Bericht analysiert.