Im Jahr 2005 wurde ein Projekt zur Evaluation der leistungsbezogenen Mittelvergabe auf der Ebene Land-Hochschulen in der Freien Hansestadt Bremen durchgeführt. Das im Jahr 2003 als ergänzende Komponente zum Kontraktmanagement eingeführte formelgebundene Zuweisungsverfahren bezieht sich auf die vier staatlichen Hochschulen in Bremen (Universität Bremen, Hochschule für Künste Bremen, Hochschule Bremen, Hochschule Bremerhaven). Der vom Senator für Bildung und Wissenschaft der Freien Hansestadt Bremen erteilte Projektauftrag umfasste zum einen die Evaluation der Steuerungswirksamkeit sowie der Umverteilungseffekte des Verfahrens und zum anderen die Mitwirkung an der Weiterentwicklung des Formelmodells auf Grundlage der Evaluationsergebnisse.
Die methodische Basis der Evaluation bildeten schriftliche Stellungnahmen der Hochschulen, leitfadengestützte Interviews mit den Hochschulleitungen und der Senatorischen Behörde sowie eine Analyse der budgetären Auswirkungen des Verfahrens. Die Ergebnisse der Evaluation zeigen, dass auch in sehr kleinen Hochschulsystemen wie der Freien Hansestadt Bremen eine leistungsbezogene Mittelvergabe sinnvoll umsetzbar ist. Allerdings waren auch Defizite bei der bisherigen Ausgestaltung des Verfahrens festzustellen, so z.B. mit Blick auf die den Hochschulen zur Verfügung stehende Option, hochschulindividuell einen Teil der Indikatoren mit zu bestimmen. Die HIS-seitige Mitwirkung an der anschließenden Weiterentwicklung der leistungsbezogenen Mittelvergabe erfolgte im Rahmen von zwei von HIS moderierten Sitzungen mit Vertretern der Senatorischen Behörde sowie der bremischen Hochschulen. Dabei wurde entschieden, das bisherige Formelmodell weiterzuführen und entlang der im Gutachten ausgesprochenen Empfehlungen zu überarbeiten. In diesem Zusammenhang wurden durch HIS weitere Ausarbeitungen zu einzelnen Aspekten des Formelmodells geliefert, z.B. zur Abgrenzung des Absolventenindikators angesichts der Einführung von Bachelor- und Masterabschlüssen und in Form von Modellrechnungen zur zukünftigen Höhe des formelgebunden zu vergebenden Budgetanteils.