Im Frühjahr 2001 wurde bei HIS zeitlich befristet ein Kompetenzzentrum Hochschulfinanzierung eingerichtet. Zu den Aufgaben des Kompetenzzentrums gehörten die Entwicklung von innovativen Instrumenten zur Steuerung der Hochschulfinanzierung auf Hochschul- und staatlicher Ebene sowie die beratende Unterstützung bei deren Implementierung. Beispielhaft seien hier die Erarbeitung von Konzepten für formelgebundene Finanzierungsmodelle Staat - Hochschulen sowie die Entwicklung und Erprobung von hochschulischen Landes-Controlling-Konzepten genannt. Die Aktivitäten des Kompetenzzentrums umfassten dabei
- sowohl die Dokumentation, Entwicklung und Verfügbarmachung von Instrumenten bzw. Verfahren
- als auch die Beratung bzw. Konsultation der mit solchen Instrumenten/Verfahren operierenden hochschulischen und staatlichen Einrichtungen.
HIS hat im Rahmen des Kompetenzzentrums im Zeitraum von 2001 bis 2004 einschlägige systematische und vergleichende Untersuchungen durchführen können, u. a. zum Stand der indikatorgestützten Hochschulfinanzierung in den Bundesländern, zum Einsatz von Formeln und Zielvereinbarungen als Budgetierungsinstrumente in deutschen Universitäten, zum Zusammenhang von Budgetierung und Qualitätssicherung in ausgewählten OECD-Ländern etc. Bei HIS ist durch diese und viele andere Untersuchungen zusätzliche Kompetenz entstanden, die zunehmend nachgefragt wird, wenn es z. B. um die Evaluation von leistungsorientierten Finanzierungsverfahren und deren Weiterentwicklung geht (Anfragen aus Baden-Württemberg, Berlin, Bremen, Hessen und Niedersachsen), aber auch im Zusammenhang mit der Entwicklung von Konzepten für ein Landeshochschulcontrolling (Mecklenburg-Vorpommern) und der Begutachtung der hochschulischen Ressourcensituation im Ländervergleich (Hessen).
In jüngerer Zeit hat sich der Schwerpunkt der Aktivitäten des Kompetenzzentrums stark auf Fragen der hochschulinternen Steuerung hin ausgerichtet. U. a. wurde eine bundesweite Befragung deutscher Universitäten zur internen Budgetierung und Steuerung durchgeführt. Parallel wurde ein Vertiefungsprojekt mit sechs ausgewählten Universitäten bearbeitet, in dem es um den Zusammenhang von hochschulischer Strategie, Steuerung, Qualitätssicherung und staatlichen Rahmenbedingungen ging. Ganz wesentlich trug das Kompetenzzentrum auch zur Verfassung von Benchmarkingberichten auf Basis von Daten aus den HIS-Ausstattungs-, Kosten- und Leistungsvergleichen bei.
Im Rahmen von zwei Veranstaltungen (Tagung zum Thema "internes und externes Hochschulcontrolling" im Oktober 2003 und Workshop zum Thema "Benchmarking an Hochschulen" zu Beginn des Jahres 2005) konnten die Ergebnisse des Kompetenzzentrums einer breiteren Fachöffentlichkeit zugänglich gemacht und diskutiert werden. Der Response auf diese Veranstaltungen war jedes Mal sehr positiv.