Im Auftrag des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Mecklenburg-Vorpommern hat die HIS Hochschul-Informations-System GmbH das Verfahren der formelgebundenen Mittelvergabe (FMV) an die Universitäten und Fachhochschulen in Mecklenburg-Vorpommern evaluiert. Die Evaluation fand im Zeitraum von Juni bis Dezember 2009 statt.
In Mecklenburg-Vorpommern kommt eine Vergabe von Finanzmitteln nach leistungsorientierten Kriterien seit 2002 zum Einsatz, und der Mittelanteil wurde in den letzten Jahren kontinuierlich auf nunmehr zehn Prozent im Jahr 2010 gesteigert. Die Verteilung erfolgt auf Basis von Kennzahlen für die Aufgabenbereiche Lehre und Forschung. Im Jahr 2006 wurde eine Kappungsgrenze eingeführt, um die Verlustrisiken der Hochschulen abzufedern. Eine besondere Herausforderung des Modells ergibt sich daraus, dass zwei Universitäten und drei Fachhochschulen mit stark unterschiedlichen Größen und Profilen als Wettbewerbspartner direkt um die verfügbaren Mittel konkurrieren.
Im Rahmen der Evaluation hat HIS u. a. die Nachvollziehbarkeit, Transparenz und Steuerungswirkung des Verfahrens, die Angemessenheit der Zahl, Art und Gewichtung der verwendeten Indikatoren sowie die Fortsetzung der leistungsbezogenen Mittelzuweisung auf der Ebene der hochschulinternen Steuerung untersucht. Hierzu wurden das aktuelle Modell der leistungsbezogenen Mittelvergabe und seine Ergebnisse im Zeitverlauf dokumentiert und analysiert, hinzu kam eine Auswertung von schriftlichen Stellungnahmen der Hochschulen sowie leitfadengestützten Gespräche mit dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern und mit allen am Verfahren beteiligten Hochschulen.
Die Ergebnisse der Evaluation wurden in ein Gutachten mit konkreten Handlungsempfehlungen überführt und Vertreter/inne/n aus dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Mecklenburg-Vorpommern und aus den beteiligten Hochschulen vorgestellt. Anschließend wurde das Gutachten in der Reihe "HIS Forum Hochschule" veröffentlicht.