Im Mittelpunkt des DZHW-Studienberechtigtenpanels stehen der Übergang von der Schule in Studium und Berufsausbildung sowie die nachschulischen Bildungs- und Erwerbsverläufe in ihrer Gesamtheit, und zwar unabhängig davon, welcher nachschulische Weg von den Studienberechtigten eingeschlagen wird. Die Grundgesamtheit des seit 1976 in zwei- bis dreijährigem Rhythmus durchgeführten Studienberechtigtenpanels bilden Personen, die in den jeweiligen Untersuchungsjahren eine schulische Hochschulzugangsberechtigung an einer allgemeinbildenden oder beruflichen Schule in Deutschland erworben haben.
Das DZHW-Studienberechtigtenpanel ist sowohl in Deutschland als auch in Europa eine einzigartige Untersuchungsreihe, die nicht nur zeitpunktbezogene Auswertungen, sondern aufgrund des Längsschnittcharakters auch die Analyse individueller Veränderungen im Zeitablauf ermöglicht. Aufgrund der Beibehaltung eines Kerninstrumentariums können darüber hinaus Zeitreihenanalysen durchgeführt werden.
Jeweils über mehrere Kohorten konstant gehaltene Befragungsinstrumente werden durch wechselnde Fragenkomplexe zu aktuellen und bildungspolitisch relevanten Themen ergänzt, beispielsweise zur Einführung von Studiengebühren, zu internationaler Mobilität und dem Informationsverhalten.
In der Regel werden seit 2005 für jede untersuchte Studienberechtigtenkohorte drei Erhebungswellen durchgeführt: sechs Monate vor, sechs Monate nach sowie 3,5 Jahre (zuletzt 4 Jahre) nach Schulabschluss. Bis zur Kohorte 2004 fand die 1. Erhebungswelle erst sechs Monate nach Erwerb der Hochschulzugangsberechtigung statt. Einzelne Kohorten wurden anschließend in einer weiteren Erhebungswelle erneut befragt (Kohorten 1976 und 1978: 12 Jahre, Kohorte 1990: 20 Jahre, Kohorte 1999: 10 Jahre nach Schulabschluss).
Die drei Erhebungswellen dieser Längsschnittstudie beschäftigten sich jeweils mit spezifischen Aspekten des Bildungs-, Berufs- und Lebenswegs der studienberechtigten Schulabgänger*innen. In den ersten beiden Erhebungswellen werden die Erwartungen, Absichten und ersten Qualifizierungsschritte auf dem Weg in Ausbildung, Studium und Beruf thematisiert. In der dritten Welle hingegen liegt der Schwerpunkt auf der Realisierung von vorangegangenen Bildungsentscheidungen, von verschiedenen Bildungsverläufen bis in den Beruf sowie von weiteren Plänen und Zielen. Dabei werden sowohl die akademischen als auch die nicht-akademischen Bildungswege berücksichtigt.
Die Studienberechtigtendaten sind für Deutschland sowie die einzelnen Bundesländer repräsentativ. Die Repräsentativität der Daten wird mittels einer zweifach geschichteten zufällig gezogenen Klumpenstichprobe in der ersten Befragungswelle gewährleistet und die Panelmortalität zwischen den Befragungen über verschiedene Gewichtungsverfahren ausgeglichen. Der Umfang der realisierten Stichproben variiert zwischen den Kohorten. Im Jahr 2006 lag er bei 12.000 Personen in der ersten Erhebungswelle - im Jahr 2012 waren es bereits 34.000 in dieser Kohorte.